Lerntypen gibt es mehrere. Doch welcher Lerntypen sind das? Und welcher Lerntyp sind Sie? Hier erfahren Sie welche Lerntypen es gibt und wie Sie dieses Wissen für das Lernen nutzen können. Eine Übersicht.
Sicher haben Sie schon einmal den Begriff „Lerntyp“ gehört. Er bezeichnet in der Regel die Sinneswahrnehmung, mit deren Hilfe Sie am effektivsten lernen können. Wenn ich Sie jetzt frage: Welcher Typ sind Sie? Dann wüssten Sie wahrscheinlich auf Anhieb nicht, welchen Sinneskanal Sie bevorzugt einsetzen, um Neues zu lernen und abzuspeichern. Normalerweise benötigt man diese Information über sich selbst auch gar nicht, man lernt einfach. Und – um das vorweg zu nehmen – so gut wie jeder Mensch setzt zum Lernen mehrere oder alle Kanäle ein, den einen mehr und den anderen weniger.
Grundsätzlich unterscheiden die meisten Autoren die Lerntypen auditiv, visuell, haptisch (motorisch) und kommunikativ. Der auditive Lerntyp erinnert sich am besten an die Informationen, die er gehört hat. In der Schule kann sich der auditive Lerntyp z. B. gut merken, was die Lehrerin bzw. der Lehrer erklärt. Zeigt man ihm nur ein Bild ohne gesprochene Erklärung, fällt es ihm schwerer, sich das Gesehene zu merken.
Der visuelle Typ hingegen bevorzugt Informationen, die grafisch aufbereitet sind, etwa in einer Präsentation oder in Form von Bildern. Er kann sich Dinge besonders gut merken, wenn er sie mit seinen Augen aufnimmt.
Weiter geht es mit den haptischen oder motorischen Lerntypen. Das Einprägen findet hier durch Berührung bzw. durch eine Aktion statt. Das konkrete Durchführen und be„greifen“ mit den Händen hilft diesem Typ dabei, Informationen zu verstehen und zu verarbeiten.
Und dann gibt es noch den kommunikativen Lerntypus. Informationen werden hier am effektivsten durch Gespräche mit anderen verarbeitet. Der kommunikative Lerntyp lernt am besten zusammen mit anderen und prägt sich Dinge gut ein, wenn er darüber spricht und das Erlernte noch einmal mit eigenen Worten widergibt.
Die Wissenschaft bzw. Autorinnen und Autoren unterscheiden vor allem deshalb verschiedene Lerntypen, weil es sich mit Kategorien und Schubladen vermeintlich leichter lebt. Mit der Realität hat das allerdings nur wenig zu tun, denn erstens ist jeder Mensch ein Unikat – und das betrifft auch sein Lernverhalten und zweitens ist das Gehirn viel zu smart, um nur einen Kanal zu nutzen.
Wer immer nur auf eine Art und Weise lernt, weil er meint, er gehöre diesem oder jenem Lerntyp an, dem wird sehr schnell langweilig. Das ist in etwa so, als würde man immer nur sein Lieblingsgericht essen. Das Gehirn entwickelt sich immer weiter und lernt auch in Bezug auf das Lernen selbst ständig hinzu. Nehmen wir das Beispiel Social Media. Texte werden kürzer, Informationen schneller, viele Aspekte bekommen wir als Video serviert. Unser Gehirn passt sich an diese neuen Wege der Informationsvermittlung an, sodass wir viel mehr Möglichkeiten nutzen können, Neues zu lernen.
Tipps visueller LerntypAus meiner Erfahrung als Lerncoach und auch von mir persönlich weiß ich, dass kluges Lernen multisensorisches Lernen ist. D. h. wir lernen immer dann besonders effektiv, wenn alle Sinneskanäle angesprochen werden. Das kann eine Power Point Präsentation sein, zu der es eine gesprochene Erklärung gibt und über die man anschließend spricht. Oder deren Inhalt man am Ende mit eigenen Worten wiederholt. Oder man hört neue Vokabeln, schreibt diese auf und unterstreicht sie mit verschiedenen Farben, je nach Kategorie. Wer Abwechslung ins Lernen bringt, ist flexibler und hat auch eindeutig mehr Freude am Lernen.
Darüber hinaus spielt es auch eine große Rolle, ob ich den Lernstoff interessant finde und wie viel Vorkenntnis ich besitze. Jeder kennt das: Wenn man etwas Spannendes lernt, für das man sich richtig interessiert, fühlt sich das Lernen überhaupt nicht nach Lernen an. Und wenn ich schon einiges zu einem Thema gelernt habe, fällt es mir meistens auch leichter, neue Informationen auf dem Gebiet zuzuordnen und abzuspeichern.
Weitere wichtige Faktoren für den Lernerfolg ist die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren und ob ich es schaffe, mich trotz eventueller Ablenkung zu konzentrieren. Zu diesen beiden Bereichen werde ich auch noch umfassend in einem meiner nächsten Blogartikel berichten und gebe Tipps, wie man seine Konzentrationsfähigkeit und Selbstmotivation mit ganz einfachen Mitteln steigern kann.
Grundsätzlich ist es schon so, dass Menschen einen Sinneskanal bevorzugt benutzen, um zu lernen. Oft hat sich eine Methode, z. B. das Aufschreiben oder Wiederholen von Informationen, bewährt und es ist absolut richtig, diesen Kanal weiter zu nutzen und zu trainieren. In meinen Coachings und Kursen richte ich auf den bevorzugten Sinneskanal mein besonderes Augenmerk, allerdings zeige ich auch, wie viel leichter das Lernen fallen kann, wenn man weitere Kanäle ins Lernen mit einbaut.
Mir geht es immer darum, zu vermitteln, dass Lernen Spaß macht, wenn man weiß, wie es geht. Das Gehirn möchte Lernen und liebt es, abwechslungsreich „gefüttert“ zu werden. Gemeinsam mit meinen Kursteilnehmern bzw. Coachees finde ich heraus, was besonders gut funktioniert und wie man diese Erkenntnis nutzen kann, um schneller zu lernen, das Erlernte dauerhaft abzuspeichern und jederzeit wieder hervorholen kann. Es gibt verschiedene Tricks und Techniken, wie wir es unserem Gehirn dabei leichter machen können. Und wenn wir mit Leichtigkeit lernen, dann haben wir Erfolg und wenn wir Erfolg haben, lernen wir gerne und mit viel Freude!